Bericht des Chronisten

Otmar Holzer

 

Landes-Verbandstag 18.1.2015 in Sulzberg

 

 

 

Liebe Krippenfreunde,

 

Die Vergangenheit....?  Ist das so wichtig?  

Ein Chronist ist ein älterer Herr, der in uralten Papieren herumgräbt und evtl. alten Staub entfernt? Das erste ist richtig mit dem Alter, das zweite aber nicht! Nur Bäume, die auch Wurzeln haben, können blühen und gedeihen. Es ist auch gut zu wissen, dass es der Krippenbewegung im Lande nicht immer so gut gegangen ist. Gerne möchte ich weiter erzählen. Letztes Jahr habe ich mit 1964 aufgehört und da möchte ich auch weiterfahren.

 

1965

Das Mitgliederwesen wurde nun sehr genau auf den aktuellen Stand gebracht. Für jeden Chronisten einer Ortsgruppe eine Fundgrube seiner Mitglieder in den Gründerjahren. Die Krippenbewegung war in diesem Jahr geprägt durch interne Aktivitäten. Im Bericht der JHV sind nur sehr wenige Ausstellungen genannt. In einer Ausschuss-Sitzung wird berichtet:

Der Landesobmann berichtet, für sich einen Telefonanschluss installieren zu lassen. Da dies im Interesse des Vereines erscheint, richtet er die Anfrage an die Landesgruppe, ob ein Anteil der Kosten von der Landesgruppe vorgestreckt werden könnte. Mit Ausnahme des Kassiers stimmen die Anwesenden vorläufig grundsätzlich zu.  Man beachte die extrem vorsichtige Formulierung des Beschlusses!!

In der JHV wird berichtet, dass in ganz Vorarlberg 172 Mitglieder verzeichnet werden können. Es gab 5 Ortsgruppen. Beim Landestag am 1o.1.1965 waren dann 4o Mitglieder anwesend. Im Vorjahr waren beim Landestag gezählte 13 Anwesende eingeschlossen die Mitglieder des Landesvorstandes!

Mit Frastanz gab es erheblich Probleme, die in einer vorläufigen Ruhigstellung der Ortsgruppe endete.

Interessant ist auch ein Bericht über die Rechungsprüfung des Österr.Verbandes. LO Fröhlich war in dieser Kommission und da wurde in Innsbruck von 6 Mann von 8 Uhr bis 17°° geprüft!!  Das waren noch Zeiten!

  

1966

In der JHV am 9.1.66 wird berichtet, dass dzt. 4 Ortsgruppen, Rankweil, Lustenau, Fellengatter und Blumenegg bestehen. Leider waren wieder nur 21 Personen dabei, davon 1/3 aus Lustenau,  die begleitenden Gattinnen incl. Ein Schwerpunkt des Jahres war eine Krippenfahrt in den Schwarzwald. In Wien fand eine Österr. Krippenausstellung statt. Zu den künsterlisch wertvollsten Stücken wurde die eigens von Hans Vetter gebaute Krippe mit Figuren von Robert Fleisch bezeichnet. Im Übrigen war diese Krippe in der Jubiläums-Ausstellung 2o14 in Lustenau mit den Fleisch-Figuren nach Jahrzehnten wieder öffentlich zu sehen. Eine geplante Fahrt des Landesverbandes nach Wenns musste wegen dortiger Maul- und Klauenseuche abgesagt werden.

 

1967

In Verbandsprotokollen und Zeitungsberichten wird von einem Aufblühen des Krippenwesens im Lande berichtet. Ein Zeichen zu diesem Aufbruch war die erfreuliche Anzahl von 5o Personen an der JHV am 6.1.1967. Auffallend in diesen Jahren ist der doch umfangreiche Schriftverkehr mit dem Österr. Verband. Telefonieren war nicht üblich und viel zu teuer. Eine Briefmarke war deutlich kostengünstiger. Da hat sich in den letzten über 4o Jahren wohl vieles verändert. In diesem Jahre kam nun eine Krippenfahrt nach Wenns im Pitztal zustande. Der bekannte Krippenkünstler Sepp Mathoi führte die Vorarlberger durch die Wennser Krippenwelt. In einer 3 Tage Salzkammergut-Fahrt wurde auch das Krippenmuseum in Saalfelden besucht. Dort führt niemand geringerer als Xandl Schläffer die Vorarlberger Krippeler durchs Museum.

 

1968

Der Österr.Verbandstag fand in St.Florian statt. Bedeutsam war die Anerkennung der Aktivitäten Vorarlbergs durch die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft des Österr.Verandes an Landesobmann Alfred Fröhlich.

Offensichtlich gab es in diesem Jahr auch ausgedehnte Diskussionen über eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrages. Dieser musste aber unbedingt erhöht werden, dass sonst der „Krippenfreund“ nicht mehr finanzierbar gewesen wäre.

Der Gründer und Ehrenobmann des Landesverbandes Josef IRGANG aus Rankweil ist im Oktober 1968 im 83.Lebensjahr verstorben.

In Innsbruck wurde von 6 Vorarlberger Krippenfreunden ein Wochenkurs „Krippenbaumeister-Lehrgang“ besucht. Der Kurs wurde von Sepp Mathoi geleitet. Eine Woche Urlaub zur Weiterbildung, das war eine tolle Leistung, hatte man damals doch noch weniger Urlaubsansprüche.

 

1969

Bei der JHV des Landesverbandes am 5.Jänner wurden drei neue Ehrenmitglieder des Landesverbandes ernannt:

Hans Vetter,Lustenau  - Johann Hämmerle,Lustenau – Alois Weingrill, Thüringen

Eine wichtige Unterlage in diesem Jahr ist eine Mitgliederliste aller Vorarlberg-Mitglieder mit Aufzeichnungen über Mitglieds-Beitragszahlungen für 1968 und 1969. Da die Mitglieder mit voller Adresse angeführt sind, ist dies eine Fundgrube für die

Chroniken der Ortsgruppen.

Erstmals wurde das DIORAMA in Einsiedeln besucht. Mit 2 Bussen und 54 Personen wurde von Obmann Fröhlich eine 1-Tagesfahrt organisiert.  Bemerkenswert ist, dass für 54 Personen 2 Busse notwendig waren!!

In all diesen Jahren wurden von Obmann Alfred Fröhlich sehr umfangreiche Kulturfahrten organisiert:

Weingarten – Klosteranlage Salem – 3 Tage Fahrt Salzkammergut – Elbigenalp im Lechtal – 4 Tage Fahrt ins Mühlviertel – Tagesfahrten nach Wenns – 3 Tagesfahrt ins Südtirol und eine 4 Tagesfahrt nach Mariazell.

Über diese Fahrten, aber auch die sonstigen Aktivitäten des Landesverbandes wurde durch außerordentlich umfangreiche Berichte in den Vorarlberger Tageszeitungen für die Vorarlberger Krippenbewegung geworben.

 

 

Nun ist es für heute genug, Fortsetzung folgt im nächsten Jahr.

 

Landeskrippenverband Vorarlberg

im Verband der Krippenfreunde Österreichs


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