Österreichische Krippenwallfahrt 

Frauenkirchen – Burgenland 

19. bis 22. September 2024

 

Bericht von Ursula Simmerle (KV Hard)

 

„Wenn Engel reisen“

 

Es regnete und stürmte die ganze Woche und Österreich wurde von schweren Unwettern und Überschwemmungen heimgesucht. Dies erschwerte uns die Reise ins Burgenland zur österr. Krippenwallfahrt 2024. Insgesamt 28 Teilnehmer aus Vorarlberg, Liechtenstein und der Schweiz trafen sich am Donnerstag, um gemeinsam das Burgenland zu erforschen und dann am Sonntag an der Krippenwallfahrt in Frauenkirchen teilzunehmen.

 

Der größte Teil unserer Gruppe reiste per Bahn bis Wien, die anderen verbanden die Fahrt in den Osten mit ein paar Urlaubstagen und reisten privat mit Autos an. Zwar waren die Unwetter überstanden und die Sonne kam zurück, aber durch die Unwetter waren die Bahnverbindungen stark beeinträchtigt. Wir hatten jedoch Glück – „Wenn Engel reisen“ – und konnten trotz Widrigkeiten mit ca. 2 Stunden Verspätung in Wien Hauptbahnhof ankommen.

 

Dort wurde unsere Gruppe von einem Bus abgeholt und direkt zum ersten Highlight unserer Reise gebracht. Wir besuchten eine Kirschenproduktion in Breitenbrunn und erfuhren viel Wissenswertes, was aus Kirchen alles Leckeres hergestellt wurde. Nach einer genüsslichen Jause – natürlich mit Kirschen: Kirschenstrudel, Kirschenmarmelade, Kirsch-Chutney und natürlich das Kirschwasser, fuhren wir zu unserem Quartier in Frauenkirchen. Spätestens hier trafen alle Vorarlberger Teilnehmer zusammen. 

 

Am Freitag besuchten wir Eisenstadt – die kleinste Landeshauptstadt Österreichs und die kleinste Großstadt der Welt mit Schloss Esterházy. Eine schöne, gepflegte, kleine Stadt – geprägt durch die Geschichte der ungarischen Fürstenfamilie Esterházy. Nikolaus Esterházy legte die Grundsteine zum außergewöhnlichen Aufstieg der Familie. 1622 erhielt er vom Kaiser die Herrschaft Forchtenstein samt Grafentitel und die Herrschaft Eisenstadt als Pfand, die beide bis heute im Besitz der Esterházy geblieben sind. 

 

1687 wurde Paul I. Esterházy de Galantha von Kaiser Leopold I. zum Dank für seinen Einsatz im Kampf gegen die Türken sowie auch für sein Eintreten im ungarischen Landtag für die Umwandlung des Wahlkönigtums in ein Erbkönigtum in den Fürstenstand erhoben. Die Familie Esterházy entwickelte sich bald zu einer der reichsten Adelsfamilien Mitteleuropas und hatte zahlreiche Schlösser zur Auswahl. Mit der Bestellung von Joseph Haydn zum fürstlichen Hofkapellmeister in den 1760er Jahren begann hier eine 30 Jahre anhaltende Glanzzeit des Kunstlebens. 

Das Ende der Donaumonarchie brachte auch Veränderungen für die Familie Esterházy mit sich. 1920 befanden sich die Esterházyschen Güter plötzlich in fünf verschiedenen Ländern: Ungarn, Tschechoslowakei, Jugoslawien, Rumänien, Österreich. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Besitz in Ungarn 1947 von der kommunistischen Regierung enteignet. Die Fürstenfamilie musste fliehen. Ein Großteil der ehemaligen Besitzungen in Eisenstadt – unter anderem auch Schloss Esterházy, wo ehemals prunkvoll Hof gehalten wurde – befinden sich heute im Besitz einer Stiftung. 

 

Nach so viel Kultur besuchten wir am Nachmittag eine Imkerei in Donnerskirchen. Wir erfuhren viel Wissenswertes über Bienen, Honig und Wachsverarbeitung. Der Hausherr "Charly" unterhält 100 Bienenvölker, die er mit seiner Familie betreut und vermarktet. Unter anderem gibt es Lindenblütenhonig. Akazienhonig, Kastanienhonig, Holunderhonig, aber auch Honigbonbons oder Propolis Produkte für ewige Jugend und Schönheit. Einige Kilos wechselten ihren Besitzer und machten sich auf den Weg nach Vorarlberg. Mit einem leckeren Heurigenbuffet endete der 2. Tag unserer Reise.

 

Der Samstag führte uns zuerst in den Nationalpark Neusiedler See in Illmitz. Begleitet von 2 jungen hübschen „Rangerinnen“ erkundeten wir das Naturschutzgebiet am Rande des Neusiedler Sees. Der Steppensee ist ein einzigartiges Naturparadies teils auf österreichischem, teils auf ungarischem Gebiet - ein Vogelparadies. - Der Herbstzug verschiedener Vogelarten hat begonnen - Unter anderem machen sich folgende Arten auf die Reise: Säbelschnäbler, Flussregenpfeifer, Sandregenpfeifer, Seeregenpfeifer, Goldregenpfeifer, Kiebitzregenpfeifer, Kiebitz, Sanderling, Zwergstrandläufer, Sichelstrandläufer, Alpenstrandläufer, Kampfläufer, Bekassine, Großer Brachvogel, Dunkler Wasserläufer oder Bruchwasserläufer. Ausgerüstet mit Ferngläsern konnten wir verschiedene Vogelarten beobachten und vieles über ihre Lebensart erfahren. Ein Highlight am Rande – wir wurden entdeckt von einem Kamerateam „Burgenland Heute“ und wurden als „Vorarlberger Truppe“ aufgenommen und interviewt. Diese Aufnahme wurde dann am Abend ausgestrahlt im Fernsehen.

 

Anschließend besuchten wir die Gärten von Schloss Lackenbach, bevor es zum Mittagessen ging in den „Gasthof zum Schilling“. Als Dessert gab es sagenhafte Cremeschnitten – überhaupt war das Essen auf dieser Reise ausgezeichnet und vielfältig. Ich denke, jeder hat wohl 3 Kilo Neugewicht mit nach Hause genommen.

 

Weiter ging die Fahrt ins ungarische Sopron (Ödenburg). Sopron ist eine der ältesten Städte Ungarns, in ihr verschmelzen Vergangenheit und Gegenwart. Sopron bildet eine Brücke zwischen Ungarn und seinen westlichen Nachbarn. Die Universität Sopron wurde im Jahre 1735 gegründet. Die alte Innenstadt ist heute geprägt von einer Vielzahl schöner alten Häuser, die alle liebevoll restauriert wurden. Kleine Innenhöfe, viele unterschiedliche Fassaden spiegeln die wechselhafte Geschichte der Stadt wider. Der wohl bekannteste Sohn der Stadt war der Komponist Franz Liszt. 

 

Nach einem ausgezeichneten Abendessen ging es zurück nach Frauenkirchen, wo dann am Sonntag die eigentliche Krippenwallfahrt stattfand in der wunderschönen Basilika von Frauenkirchen. Die schöne Fahne/Standarte vom Krippenverein Hard wurde von allen Wallfahrern bewundert. Hinter unserem Fahnen-/Standartenträger Christian Kohler marschierte unsere große Gruppe in die Basilika ein. Nach dem Gottesdienst blieb leider nur noch wenig Zeit für einen kurzen Austausch mit Krippenfreunden aus ganz Österreich und einem „Klosteressen“ im Innenhof des Franziskanerklosters, bevor wir uns auf die Heimreise machten.

 

Vielen Dank für eine schöne, erlebnisreiche Reise in den weit entfernten Osten Österreichs.

 

 


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